Zukünftige Altenpfleger/-innen erlebten beim 2. Azubi-Tag des AWO-Seniorenzentrums Herausforderungen der besonderen Art. Trapezsprung und Megaschaukel gaben den Kick. Teamerfahrung und Persönlichkeitsentwicklung standen im Vordergrund.
Acht Meter über dem Boden an der Kante eines kleinen Holzpodestes fühlt sich Barbara wie gelähmt: „Ich habe das Gefühl meine Schuhe sind mit Pattex festgeklebt“, beschreibt die angehende Altenpflegerin die langen Sekunden vor dem Sprung ans Trapez. Gesprungen ist sie dennoch, ein wenig stolz, aber auch sicher, dass kein zweiter Sprung folgen wird. Sie ist an ihre psychische Grenze gegangen. Janina dagegen kann nicht genug kriegen, sie sprint solange, bis ihre körperliche Grenze erreicht ist, sie also das flexible Trapez aufgrund der bloßen Distanz nicht mehr erreichen kann. Passieren kann natürlich nichts, die Sicherung durch die Trainerin der Schramberger Firma Syntura ist zuverlässig, langsam gleitet Janina zum Waldboden.
„Uns ist es wichtig, dass unsere Azubis Spaß haben, sich gegenseitig kennenlernen und anhand der erlebnispädagogischen Übungen ein Gefühl dafür bekommen, was Vertrauen bedeutet - Selbstvertrauen und besonders auch Vertrauen in andere Menschen“, begründet Einrichtungsleiter Martin Hayer die Durchführung der erlebnispädagogischen Azubi-Tage. „Wir haben einen sehr kalten Tag erwischt, widrige Umstände könnte man sagen, das erleben wir auch im Berufsalltag, es ist nicht immer kuschelig und easy“, überträgt er die Wetterverhältnisse auf die Großwetterlage im Pflegesektor. „Durchhaltevermögen ist ebenso gefordert, wie die richtige Einstellung, ein guter Teamgeist und Kreativität. Die Azubis standen heute vor Aufgaben, die auf den ersten Blick nur schwer zu lösen waren, aber letztendlich gemeinsam gelöst wurden. Sie haben aus Fehlern gelernt, ihre Vorgehensweise optimiert und besser aufeinander geachtet“, resümiert Hayer.
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Die Rückmeldungen der über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren entsprechend positiv: „Gemeinsam sind wir stark!“, „Vorhandene Ressourcen nutzen und auch zulassen zuzusehen“, „Sicherheit geben und bekommen“, „Adrenalinkick bei Schaukel“. Die 14 m hohe Riesenschaukel, auf der man, selbstverständlich gesichert, durch den Wald schwingt, war in der Tat für viele das emotionale Highlight des Tages. Hörbar entwich die Anspannung, lautstark waren die Begeisterungsschreie.
„Diejenigen, die auf dem Boden geblieben sind, haben auf ihre Grenzen geachtet, auch das ist sehr wichtig und manchmal gehört gerade dazu besonders viel Mut“, respektiert und anerkennt Martin Hayer die Entscheidung, unten zu bleiben. Gerade in helfenden Berufen gelte es, gut auf sich zu achten.
Teamerfahrungen wurden dagegen vor allem bei den sogenannten Teamtasks und im Niedrigseilparcours gesammelt. Vor allem Strategie, Achtsamkeit und gute Kommunikation waren hier gefragt. Der Spaßfaktor kam aber auch hier nicht zu kurz.
Das gemeinsame Grillen in der Mittagspause wurde von vielen Teilnehmern, neben dem sich Aufwärmen und Stärken, zum näheren Kennenlernen und Vernetzen genutzt.
Die Mitarbeiter sollen schließlich spüren: „Wir sind alle Teil eines großen Ganzen“, so Hayer, der weiß, wie wertvoll diese jungen Talente sind, schließlich sind sie die Fachkräfte von morgen. Das AWO-Seniorenzentrum Am Stadtpark bietet aktuell 20 Auszubildenden in den Bereichen Pflege und Hauswirtschaft eine interessante und sichere Zukunftsperspektive.
