Herzlich Willkommen

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Im Seniorenzentrum Am Stadtpark

 

Professionelle Sterbebegleitung im AWO-Seniorenzentrum

Mitarbeiterinnen erhalten 1-wöchige Schulung in palliativer Praxis

„Am Ende geht es um den Menschen“ - so das Motto des Curriculums Palliative Praxis der Robert-Bosch-Stiftung. Das AWO-Seniorenzentrum Am Stadtpark hat diese einwöchige Inhouse-Schulung nun zum zweiten Mal ermöglicht. Außer neun AWO-Mitarbeiterinnen hatten vier Beschäftigte aus anderen Pflegebereichen die Möglichkeit daran teilzunehmen.

„Seit über 20 Jahren gibt es Bemühungen, die Lebensqualität von Menschen, die an einer nicht heilbaren, todbringenden Erkrankung leiden, zu verbessern. Hospizbewegung, Palliativmedizin und -pflege haben viel erreicht, um die Beschwerden in der letzten Lebensphase bestmöglich zu lindern und die betroffenen Menschen würdig und individuell auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Viel neues Wissen im Umgang mit Sterbenden ist entstanden. Außerhalb von Hospizen und Palliativstationen sind die Prinzipien und Kenntnisse einer palliativen Praxis jedoch noch wenig verbreitet, da die professionellen Helfer in ihrer Grundausbildung bzw. im Studium kaum auf diese Aufgaben vorbereitet werden. In Altenpflegeeinrichtungen, in der häuslichen Pflege und im Akutkrankenhaus kommt vielen betroffenen alten Menschen zu wenig palliative Hilfe zugute. Gerade bei pflegebedürftigen alten Menschen beginnt palliative Praxis nicht erst in der Sterbephase, sondern ist schon lange zuvor wichtig und sinnvoll. Die zunehmende Anzahl dementer Menschen stellt zudem besondere Herausforderungen an ihre Begleiter", begründet das Curriculum den Bedarf.

Moderiert wurde die Schulung von der Tübinger Krankenschwester und Palliative Care-Fachkraft Tanja Frank, die zertifizierte Moderatorin für Palliative Praxis, zudem Pain Nurse und Ethische Beraterin im Sozialwesen ist.

Martin Hayer, Einrichtungsleiter des AWO-Seniorenzentrums, betont den großen Stellenwert der palliativen Praxis in den Pflegeeinrichtungen. Schließlich sterben schon immer viel mehr Menschen in Pflegeheimen als etwa in Hospizen. In der Altenhilfe ist der Anspruch einer würdevollen Sterbebegleitung eine Selbstverständlichkeit, wenngleich die gesetzlich geregelte Personalausstattung leider sehr zu wünschen übrig lasse. „Umso wichtiger ist eine gute Qualifizierung des Pflege- und Betreuungspersonals“, so Hayer, der bereits vor sieben Jahren die erste Palliative Care-Fachkraft qualifizieren ließ. Mitentscheidend für eine gelingende palliative Praxis sei auch eine gute Zusammenarbeit von Pflegeeinrichtung, Hausärzten und den Angehörigen. Auch wird in bestimmten Situationen mit dem Hospizverein kooperiert.

 

Die Schulungsteilnehmerinnen haben sich ausnahmslos sehr zufrieden über die Fortbildung Palliative Praxis geäußert. Für viele war es nicht nur fachlich eine Bereicherung, sondern auch persönlich. So habe man eine andere Sicht auf Alltagssituationen erhalten und die Perspektiven anderer Beteiligter am Pflege- bzw. Trauerprozess kennengelernt. Gut so, denn „Am Ende geht es um den Menschen“!

 

 

Das Foto zeigt die Teilnehmerinnen des Kurses Palliative Praxis unter Leitung von Tanja Frank (zweite von links)